Montag, 26. Oktober 2015

...

Never being the one

Watching life from the sidelines
Longing  for connection
Receiving cold advice

Always making nice
I am so happy for you!
Murder on my mind

Yearning for calm
Listening to silence booming
In my empty rooms

Practice what I've learned
Stay in the moment
The moment is forever 
unbearable

Meeting little boys
disguised as men

They need to feed off me

How can they not see
I am starving

Friends  telling  me they love me
I know better

When will I hit the ground
That carries me






Donnerstag, 8. Oktober 2015

Kunst und *schäm*

Eben komme ich von einem schönen Termin:  Ausstellungseröffnung mit den neuen Bildern von Daniel Richter. Und klettere erstmal aus einem Fettnäpfchen, in das ich 'rein geplatscht bin. Mir hat mal jemand empfohlen, mich jeden Tag einmal gründlich zu blamieren. Das würde die Gefahr des Größenwahns bannen. Also heute kann ich diese Aufgabe getrost abhaken. Getrost ist ein  schönes Wort - das hat meine Oma oft gesagt. Ich werde es in Ehren halten und von  nun an anwenden, sobald sich die Gelegenheit ergibt.

Vom Hölzchen aufs Stöckchen kommen ist übrigens ein Hobby von mir. 

Ich gehe gern zu Schirn-Vernissagen. Ich mag die launigen Reden unseres Kulturdezernenten, der entweder ein begnadeter Schauspieler ist oder sich wirklich für die jeweilige Kunst interessiert. Und ich mag Max Holleins Wiener Idiom und seine Begeisterung, und dass er so schnell im Kopf zu sein scheint, dass er sich beim Sprechen manchmal selber überholt. Außerdem, und das kann man gar nicht genug loben, fangen die immer pünktlich an.

Heute war ich allein und spät dran. Stand mitten im Gewühl der Frankfurter Haute Volée (falls so was existiert) und kriegte kaum Luft, so stickig war es. Nachdem alle Reden gehalten waren, auch Daniel Richter ein paar witzige Worte verloren hatte und Max Hollein verkündete, es sei angerichtet, lief ich mit den anderen gefühlt dreitausend Fans wie ferngesteuert die Treppen zur eigentlichen Ausstellung hoch. Bis ich zur Besinnung kam und auf dem Absatz wieder kehrt machte. 

Es war einfach zu voll. 

Ich also die Treppe wieder herunter und durch eine der Türen in die Rotunde hinaus gewandert. Und da steht Oliver Polak. Und genau die Sekunde,  die ich gebraucht hätte, um es zu verhindern, wird von meinem Kleinhirn einfach übersprungen. Ich gehe direkt zu ihm und spreche ihn an. Und möchte sofort ins nächste Loch kriechen. Wenigstens habe ich kein Gespräch unterbrochen. Stattdessen nötige ich ihn sogar dazu, Pfötchen zu geben. Oh je. 

Ich werde Opfer (naja...Opfer!?) des Phänomens, über das ich mich selbst schon köstlich amüsiert habe. Dieses "Hey, wir kennen uns doch!"-Gefühl, das den Impuls auslöst, einem Promi schnell mal "Guten Tag" zu sagen, sobald man seiner ansichtig wird. 

NEIN  - wir kennen uns nicht! In diesem Fall bin ich ein Fan, und wir sind Facebook-Freunde, aber das ist es auch schon. 

Wie gesagt, Herr Polak hat Nachsicht mit mir gehabt, und dafür bin ich echt dankbar. Was er gedacht hat, möchte ich nicht wissen. Wahrscheinlich hat er gar nichts gedacht - das wäre mir nur recht. 

Vor einigen Wochen habe ich im  Bahnhofsviertel Udo Wachtveitl getroffen. Er kam mir entgegen und lächelte, wie ein seinen Untertanen wohlgesinnter Monarch nach links und rechts grüßend, alle Passanten freundlich an. Einem Penner, der mit seinen Habseligkeiten am Rande des Trottoirs saß, rief er ein lässiges: "Hallo!" zu. Damals konnte ich mich gerade noch zurückhalten, ihm nicht im Vorbeigehen "Ja schau, der Herr Wachtveitl!" zuzurufen. 

Ich fand sein Verhalten etwas seltsam, aber nach heute Abend denke ich: Es könnte eine Präventiv-Taktik sein, um solche wie mich auszubremsen und allen Seiten Peinlichkeiten zu ersparen. Ist  doch recht nett vom Herrn Wachtveitl.

Und damit sag' ich für heute: Pfiat Eich! Oder so.