Donnerstag, 2. April 2020

Corona, Corona

Nun schreibt sie wieder - außergewöhnliche Lagen zeitigen neue (alte) Gewohnheiten.

Wie uns alle beschäftigt mich die Krise. Wie nicht alle jedoch in besonderer Weise. Aber vielleicht gilt das doch für alle? Jedenfalls ist es so, dass wir Depressiven, Alleinlebenden, Angstgeplagten, Hochsensiblen ... jede und jeder noch zusätzlich mit anderen Dingen zu kämpfen haben als die Normalos.

Wenn ich meine Gedanken unkontrolliert einfach so herumschweifen lasse, schweifen sie in ungute Richtungen. 

So zum  Beispiel:

Solltest Du nicht vielleicht eine kleine Tasche packen, falls es Dich erwischt und Du in die Klinik musst? Oder halt, nein, lieber doch nicht, denn das hieße das Schicksal herausfordern. Wenn die Tasche da wartet, wirst Du sie garantiert brauchen. Oder ist es anders herum? Ist das nicht wie mit dem Schirm, den man vorsichtshalber mitschleppt, damit es nicht regnet? 

Und was, wenn Du hier abkratzt und - weil Dich ja niemand vermisst - Du erst Monate später gefunden wirst, weil es beginnt, aus Deiner Wohnung streng zu riechen? Also vorher einen richtig intensiven Frühjahrsputz machen, damit Du Dich nicht noch aus dem Jenseits schämen musst, wenn es soweit ist.  

Schlimm genug, dass der ganze Mist an Deinem Vermieter hängen bliebe, der hat das wirklich am allerwenigsten verdient. Was kannst Du vorher tun, um ihm möglichst wenig Arbeit zu machen? 

Wäre es sinnvoll, jetzt schon ein Bestattungsinstitut anzurufen?

Und so weiter und immer so weiter.

Da hilft nur laut und deutlich "Stop" sagen und die Gedanken wieder einfangen.

To be continued.




2 Kommentare:

  1. Gedanken sind wie scheue Wildtiere – sobald man versucht, sie einzufangen, verlieren sie ihre Freiheit und verwandeln sich in etwas anderes. Vielleicht in Worte, vielleicht in Entscheidungen, vielleicht in einen Irrtum. Aber ist das nicht gerade das Wesen des Denkens? Es bleibt nicht stehen, sondern läuft weiter, springt von Ast zu Ast, gräbt sich in den Boden oder verdunstet in den Himmel.
    Jeder Versuch, einen Gedanken festzuhalten, ist ein Balanceakt zwischen Kontrolle und Überraschung. Wenn wir uns ihm hingeben, betreten wir neues Terrain. Doch wie erkennt man, ob dieser neue Pfad der richtige ist? Vielleicht gar nicht. Vielleicht ist „richtig“ nur eine nachträgliche Erzählung, die wir uns selbst geben, um nicht einzugestehen, dass wir einfach gegangen sind – weil Stehenbleiben nie eine Option war. Jürgen Wolfstädter

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    1. Gedanken können aber auch - ganz im Gegensatz zu scheuen Wesen - beharrlich immer wieder kommen und sich einnisten. Die will man dann eher nicht festhalten, sondern wäre froh, wenn sie wieder davonspringen wie ein Eichkatzerl. Dann muss man halt manchmal nachhelfen.

      Grundsätzlich finde ich Bewegung auch besser als Stehenbleiben. Allerdings - wo lohnt sich, auch mal stehen zu bleiben und sich in Ruhe umzusehen?

      Danke jedenfalls für den anregenden Kommentar. :-)

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Ich freue mich über Kommentare. Die werden allerdings erstmal von mir gelesen und dann freigegeben - dies nur, um zu sehen, ob sie ein Mensch geschrieben hat. Nicht, um nur positive Meldungen zu veröffentlichen. Also: her damit!